Notwendigkeit einer Impfung
Bestimmte Impfungen gegen Lungenkrankheiten sind notwendig, da sie schwere Krankheitsverläufe, die mitunter sogar tödlich verlaufen, verhindern können. Darüber hinaus ist es so, dass manche Impfungen es bereits geschafft haben, ganze Krankheiten auszulöschen, so zum Beispiel die Pocken. Im Falle der Grippeschutzimpfung oder der Covid-19-Impfung können die Impfungen außerdem dazu beitragen, eine rasche Ausbreitung des Virus zu verhindern, was dem gesamten Gesundheitssystem zugutekommt. Impfempfehlungen in Deutschland werden von der Ständigen Impfkommission (STIKO) ausgesprochen.
Gegen welche Lungenkrankheiten gibt es Impfungen
Impfungen gibt es gegen verschiedene Lungenkrankheiten. Je nach spezifischen Vorerkrankungen (Asthma oder COPD) und abhängig vom Alter der Patienten, empfiehlt die STIKO die nachfolgenden Impfungen:
- Grippeschutzimpfung gegen Influenzaviren
- Covid-19-Impfung gegen Coronaviren
- Pneumokokken-Impfung gegen Pneumokokken (Bakterien)
- Pertussis-Impfung gegen Bordella pertussis (Bakterien)
- RSV-Impfung gegen Respiratorisches Synzytial-Virus
Grippeschutzimpfung im Detail
Die Grippeschutzimpfung ist eine Impfung gegen Influenzaviren, die im Falle einer Ansteckung, Grippe mit hohem Fieber auslösen kann. Da Influenzaviren jedes Jahr mutieren, wird die Herstellung der Grippeimpfung anhand der zu erwartenden Mutation für den kommenden Winter vorgenommen. Da insbesondere ältere Menschen mit einem schweren Grippeverlauf rechnen müssen, wird eine Grippeschutzimpfung ab 60 Jahren empfohlen. Die Grippeschutzimpfung wird unter anderem von bestimmten Apotheken, Hausarztpraxen oder Lungenfachärzten angeboten. Dabei kann es zu leichten Nebenwirkungen kommen, die den allgemeinen Symptomen einer Erkältung entsprechen.
Covid-19-Impfung im Detail
Während der akuten Phase der Coronapandemie wurden verschiedene Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickelt. Zwar gibt es leichte Unterschiede hinsichtlich Funktionsweise, Wirkung und Begleiterscheinungen, generell kann jedoch jede Covid-19-Impfung helfen, die Symptome einer Infektion zu lindern. Aus diesem Grund wird sie vor allem für Risikopatienten mit Vorerkrankungen oder ab 60 Jahren empfohlen. Da auch Coronaviren mutieren, lohnt sich eine jährliche Auffrischung. Die Covid-19-Impfung gibt es bei Hausärzten und Lungenfachärzten. Auch wenn es immer wieder Meldungen zu schweren Nebenwirkungen gibt, ist die allgemeine Verträglichkeit gut.
Pneumokokken-Impfung im Detail
Pneumokokken sind die Hauptursache einer bakteriellen Lungenentzündung, die unter Umständen sogar lebensbedrohlich verlaufen kann. Um die Infektion mit Pneumokokken gänzlich zu vermeiden oder zumindest einem schweren Verlauf zu entgehen, empfiehlt sich eine Impfung gegen Pneumokokken ab dem 60 Lebensjahr oder bei diversen Vorerkrankungen. Die Pneumokokken-Impfung sollte dann alle 6 Jahre aufgefrischt werden. Das kann durch einen Lungenfacharzt oder durch einen Hausarzt erfolgen. Auch wenn die Impfempfehlung gegen Pneumokokken bereits mehrmals in der Kritik stand, überwiegen mehrheitlich die positiven Effekte, weshalb die Pneumokokken-Impfung als sinnvoll gilt. Auch hier fallen die Nebenwirkungen gering aus und sind vergleichbar mit Allgemeinsymptomen wie Fieber, Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit.
Pertussis-Impfung im Detail
Pertussis, besser bekannt als Keuchhusten, ist eine bakterielle Erkrankung der Atemwege, die sich vor allem durch unspezifisches, wochenlanges Husten bemerkbar macht. Auch wenn schwere Verläufe mit Todesfolge im Erwachsenenalter nur selten vorkommen, wird eine Pertussis-Impfung empfohlen. Insbesondere Schwangeren im letzten Drittel vor der Geburt wird eine Pertussis-Impfung nahegelegt, da Säuglinge durch Keuchhusten gefährdet sind und die Mutter so bereits Antikörper an das Neugeborene weitergeben kann. Die Pertussis-Impfung erfolgt häufig in Form einer Kombinationsimpfung mit anderen Impfstoffen. Erhältlich ist sie bei einem Hausarzt oder einem Lungenfacharzt, der auch Auskunft zu den spezifischen Nebenwirkungen geben kann. Im Allgemeinen gilt die Pertussis-Impfung jedoch als gut verträglich, auch während der Schwangerschaft.
RSV-Impfung im Detail
Auch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) kann zu schweren Atemwegserkrankungen führen und ist besonders für Babys, Kleinkinder und ältere Erwachsene gefährlich. Wie Influenza- und Coronaviren kommt der RSV hauptsächlich saisonal vor. Seit 2023 gibt es auch zwei zugelassene RSV-Impfungen für Personen ab 60 Jahren oder Schwangere. Die Impfung kann unter Absprache mit einem Mediziner in Hausarztpraxen oder bei Lungenfachärzten verabreicht werden. Bekannte Nebenwirkungen sind unter anderem Schmerzen an der Injektionsstelle sowie Kopf- und Muskelschmerzen.